Über mich

Meine Kindheit habe ich zu einem großen Teil damit verbracht, durch den Wilden Westen zu streifen und Banditen einzufangen. Oft habe ich auch als Pirat auf verborgenen Inseln Schätze ausgegraben und wieder eingegraben. Als Abenteurer liebte ich es, unentdeckte Kontinente zu erforschen. Mit meinem Schwert habe ich es gegen jedes Monster und jede Bestie aufgenommen. Ein großes Badetuch diente mir als Umhang bei meinen nächtlichen Heldentaten und ich hatte regelmäßig noch vor dem Abendessen die Welt und sicher auch die eine oder andere Prinzessin gerettet. Das alles geschah in einer kleinen Stadt im südlichen Hessen und auf ihren Feldern und in den umliegenden Wäldern.

Neben diesem abenteuerlichen Leben interessierte mich vor allem die Musik und das Klavierspiel. Schule war ein notwendiges Übel. Meine musikalische Ausbildung begann ich dann am Konservatorium in Darmstadt, danach bei Prof. Meyer-Hermann, bei dem ich später an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main Instrumentalpädagogik studierte. Später schloss ich mein klassisches Studium bei Prof. Christian Beldi an der Musikhochschule in Düsseldorf mit der „Künstlerischen Reifeprüfung“ ab. Um meine Fertigkeiten zu erweitern ging ich in die Niederlande um an der „Hogeschool voor de kunsten“ bei Robert Jan Vermeulen in Arnheim ein Jazzstudium zu absolvieren. Nun konnte ich sogar aus scheinbar ausweglosen Situationen noch auf kreative Art entkommen. Dann war es auch einmal genug mit dem Studieren.

Mein Leben heute unterscheidet sich nicht grundsätzlich von den Abenteuern meiner Kindheit. In der Musik kann ich sein, wer und was ich will. Ich kann ganze Welten erfinden, Begegnungen, jedes Gefühl erleben, alle Sehnsüchte und Träume wahr werden lassen. Ich kann in die Geschichten anderer eintauchen oder ersinne meine eigenen. Wer seine Musik gefunden hat, der ist reich wie ein König.

Neben meinen großartigen Lehrmeistern haben mich auch viele fantastische Musiker auf meinem Weg begleitet. Mit Kitty Hoff spielte ich als „Forêt-Noire“-Mitglied deutschen Chansonjazz. Viele Jahre beschäftigte ich mich intensiv mit dem Piano Flamenco. Mit dem Gitarristen Rayko Schlee, dem Sänger Enrique Corea und der Tänzerin Blanca Nieves gründete ich das Projekt „Cositas Flamencas“. Meine größte Leidenschaft gilt aber schon lange dem Argentinischen Tango. Aktuelle Formationen sind das Ensemble „Nochero“ mit Peter Reil (Bandoneon), Tomás Rösler (Bass) und Ulrike Dinter (Violine) sowie das „Cuarteto Danzarín“ mit Tomás Diaz (Bandoneon), Sven Holscher (Bass) und ebenfalls Ulrike Dinter. Mit dem Akkordeonisten Heinz Hox, dem Gitarristen Bojan Vuletic, der Violinistin Naomi Binder und dem Bassisten Thomas Falke spiele ich Tango Nuevo in der Gruppe „Tango del Sur“. Zahlreiche Konzerte führten mich in alle großen deutschen Städte, aber auch nach Österreich, Spanien, Norwegen sowie in die Schweiz und die Niederlande.

Aber auch auf anderen Schauplätzen gebe ich nach wie vor mein Bestes. Vor acht Jahren begann ich mit der Klavier- und Rhythmusschule „Tastenmonster“. Dafür dachte ich mir unzählige Kinderlieder, Stücke und Geschichten aus. 2021 schrieb ich das Kinderbuch „Gruppenbild ohne Hasen“ und vertonte es mit 20 Charakterstücken für Piano solo. Für meinen Klavierzyklus „Gebete ohne Worte“ erhielt ich 2023 ein Stipendium des Berliner Senats.

Für mich ist es beinahe unmöglich einen ganzen Tag sitzend am Klavier oder Schreibtisch zu verbringen. In meiner Jugend machte ich Leichtathletik, später trainierte ich fast 20 Jahre lang Capoeira, seit einigen Jahren gehe ich es etwas langsamer an bei Calisthenics und Handbalancing. Bewegung und Körperarbeit hat mir immer eine andere Sichtweise der Dinge gegeben, was sehr wichtig ist um den Überblick zu behalten. Zu all dem kommen noch drei eigene Kinder, was zur Folge hat, dass ich mir für Langeweile einmal wirklich Zeit nehmen muss. Also, es liegt noch viel Arbeit vor uns.