Tango

Alles begann mit Astor Piazzollas Konzert in Lugano. Genau genommen mit einer Aufnahme davon. Leider konnte ich Piazzolla nicht mehr live spielen sehen, aber als ich die CD mit seinem Konzert von 1983 hörte, kam es mir so vor, als hätte jemand in meiner Seele gelesen.

Es war tief berührend und tröstlich, die Klänge und Rhythmen zu hören, die ich genau so empfand, aber bisher nicht gefunden hatte. Damals studierte ich Jazz in den Niederlanden. Ich begann schnell mir geeignete Musiker zu suchen, mit denen ich diese Musik spielen und fühlen konnte. Schon bald wollte ich wissen: Woher kam Piazzolla? Was ist der Ursprung des Tango? Und welche anderen Komponisten gab es noch?

So entdeckte ich die Musik von Anibal Troilo, Juan d´Arienzo, Osvaldo Pugliese und so vielen anderen. Auf Workshops lernte ich die Stilistiken und Techniken am Piano bei Exequiel Mantega und Adrian Enriquez sowie Tango-Arrangement bei Ramiro Gallo. Die starke Expressivität des Argentinischen Tango, seine Kontraste zwischen lyrischen Melodien und perkussiven Rhythmen prägten mein gesamtes Klavierspiel. Ich suchte nach dem Ursprung des Tango und bekam auf dieser Reise eine ganze Welt an neuen Ausdrucksmöglichkeiten geschenkt.